Theater 2oo1:

"A schöne Bescherung" 

 

  Ein Lustspiel in vier Akten von Monika Hirschle

 

            

 

Bei Familie Eisele gibt es an Heilig Abend Stress. Es kommt zu familiären Streitigkeiten. Schon früh morgens um 7 Uhr meldet sich die Oma telefonisch vom Altersheim. Im Haushalt läuft einiges so, wie es an Heilig Abend nicht laufen sollte... 

 

Es spielten:

Carola Göhrig, Gunter Jungmann, Waltraut Kell, Sieglinde Mäurer, Brigitte Müller, Frank Müller, Richard Steinhauser, Hans Stilgenbauer.

 

Es soufflierte:

Ulrich Kell

 

Es sangen:

Die Sänger des MGV unter der Leitung von Otto Fouquet.

 

Es sagte an:

Hartmut Mäurer

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fotos: Florian Kresser
& Walter Bender

19 Jahre Theatergruppe des MGV "Liederkranz" 1885 Waldwimmersbach

Seit 1982 spielt jeweils zu Beginn des Jahres die Theatergruppe des MGV Waldwimmersbach vor begeistertem Publikum. Seither hat diese Gruppe durch ihren Fleiß, ihr Engagement, ihren Witz und Charme die Herzen der Theaterfreunde in vollem Maße erobert. 

Auch dieses Jahr konnte der 1. Vorsitzende Gunter Jungmann wieder zahlreiche Zuschauer willkommen heißen, darunter waren Ehrenmitglieder, Ehrengäste, Vertreter der Kirchen, unser Bürgermeister und die Vorsitzende des Kurpfälzischen Sängerkreises Heidelberg, Christine Oesterreich. 

Es wurde das Theaterspiel "A schöne Bescherung" aufgeführt. Der Theatercrew, die auch dieses Mal wieder selbst die Regie und Bühnengestaltung übernommen hatte, gelang es in beeindruckender Weise, die Vorlage aus der schwäbischen Mundart in eine peppige kurpfälzische, waldwimmersbacherische Version umzusetzen. Die Charaktere in diesem unterhaltsamen Lustspiel waren perfekt besetzt. Ausnahmslos alle Spielerinnen und Spieler konnten sich mit ihrer Rolle bestens identifizieren und vermittelten dem begeisterten Publikum das humorvolle Geschehen mit viel Spielwitz, Lebendigkeit und Kompetenz. Es wirkten mit:
Brigitte Müller und Richard Steinhauser als Frau und Herr Eisele. Sie ist die gute Seele des Hauses und kümmert sich darum, dass alles funktioniert und ihre Lieben stets zufrieden sind. Er hingegen ist ein ausgemachter Geizhals, der sich gerne bedienen lässt und trotz seiner vermeintlichen Führungsposition in der Familie ohne seine Frau meist recht hilflos ist. Carola Göhrig und Frank Müller als deren Kinder Angelika und Klaus-Dieter. Angelika ist eine moderne junge Frau, die mittlerweile ihre eigene Familie und eigene Wohnung hat. Genau wie ihr jüngerer Bruder Klaus-Dieter versucht sie den Konventionen des typisch konservativen Familienlebens zu entfliehen - und das ist speziell an Weihnachten etwas schwierig! Klaus-Dieter, der noch bei seinen Eltern wohnt, versteht es allerdings blendend, die Klippen zu umschiffen, indem er im Kreise der Familie den braven Bub mimt und in seiner Freizeit dennoch auf seine Kosten kommt.

Gunter Jungmann als Schwiegersohn Eberhard Mayer. Der Ehemann von Angelika ist reichlich eifersüchtig - und das grundlos?! Er ist eigentlich ein guter Mensch, aber mit einer besitzergreifenden, eifersüchtigen Mutter, einem anstrengenden Berufsleben und seiner attraktiven Frau "im Genick" sieht er sich nicht immer in der Lage, allen Ansprüchen voll und ganz gerecht zu werden. Das provoziert Fehler und Missverständnisse. Sieglinde Mäurer als Oma Klothilde Eisele. Sie lebt im Heim und in ihrer Vergangenheit. "Das hat es früher nicht gegeben" lautet ihr Standardkommentar. Außerdem leidet sie an Bluthochdruck, Diabetes, leichter Alzheimer-Demenz und Schwerhörigkeit - wenn es ihr nützt!

Hans Stilgenbauer als italienischer Charmeur und Heizungsinstallateur Luigi. Der temperamentvolle, gutaussehende Mann lässt keine Gelegenheit zum Flirt aus, von der Tochter bis zur Oma! Die werden in dieser Hinsicht von ihren Partnern nicht gerade verwöhnt, und so wirkt sein aufreizender Akzent auf die Damen und weckt bei ihnen die "italienischen Momente im Leben". Traudel Kell als Nachbarin Frau Mäuschele. Geschwätzig, neugierig, geizig, penibel, und einfach nervig. Das haben die Eiseles gerade noch gebraucht, aber was tut man nicht alles für eine gute Nachbarschaft...

Familie Eisele durchlebt einen ganz normalen Weihnachtswahnsinn. Neben den gewohnten Problemen in der Familie kommen aber noch weitere Katastrophen dazu: Die Heizung bleibt kalt, der Kühlschrank ist kaputt, dadurch ist die Weihnachtsgans verdorben, das Auto muss noch an Heiligabend repariert werden, der Baumschmuck fehlt, der Ständer ist zu klein, die Beleuchtung verursacht einen Kurzschluss, usw. Da hat gerade noch gefehlt, dass sowohl die Oma als auch die Nachbarin damit nerven, wann endlich die Bescherung durchgeführt wird. Jeder durchlebt so die Höhen und Tiefen dieses 24. Dezembers auf seine ganz spezielle Weise, bis das Debakel seinen Höhepunkt in der Bescherung findet, bei der jeder mit den typischen "tollen" und "praktischen" SOS-Geschenken (Schlips, Oberhemd, Socken) bedacht wird. Und am Ende waren sie doch alle wieder zufrieden und versöhnt - bis zum nächsten Familienfest!

Traudel Kell gab dieses Jahr ihr Debüt auf der Theaterbühne! Wie auch die übrigen Akteure machte sie ihre Sache hervorragend und stellte eine perfekte Ergänzung zum Ensemble dar. Der langanhaltende, begeisterte Applaus belohnte die Mühen der vielen Proben. Ein besonderer Dank ging auch an den debütierenden Souffleur Ulrich Kell und an Hartmut Mäurer, der wiederum in souveräner Weise durch das Programm führte.
Der diesjährige Lieder- und Theaterabend wurde von den Sängern des MGV mit vier Liedern angestimmt. Otto Fouquet, der in diesem Jahr sein 30-jähriges Dirigentenjubiläum feiert, gelang es, den Chor zu begeistern. Mit Harmonie, Dynamik und stimmlicher Klarheit trugen die Sänger sehr unterschiedliche Chorsätze vor. Im Gesangsteil wurde dem Sänger Adolf Böhm vom 1. Vorsitzenden Gunter Jungmann für seine 20-jährige Tätigkeit als 1. Vorsitzender des MGV "Liederkranz" 1885 Waldwimmersbach e.V. in Anerkennung seiner zahlreichen Verdienste für den MGV eine Ehrenurkunde mit der Ernennung zum Ehrenvorsitzenden überreicht.

Nach einer beeindruckenden Laudatio nahm Adolf Böhm unter großem Applaus die Urkunde in Empfang. Er bedankte sich bei "seinen" Sängern, dem langjährigen Weggefährten Otto Fouquet und seinem Nachfolger für deren Unterstützung während seiner Amtstätigkeit und stellte heraus, dass ohne sie die ihm "angelasteten" Verdienste kaum möglich gewesen wären. Adolf Böhm war es wichtig zu betonen, dass es ihm alleine um den Verein und den Gesang ging. Er betonte, dass nur derjenige nachhaltig zu wahren Ehren und Anerkennung kommt, dem es ausschließlich um die Sache geht und der seine Person in der Hintergrund stellt. Er drückte seinen Stolz aus, dass es ihm gelungen ist, seinem Nachfolger einen funktionierenden, lebendigen und vor allem gesanglich hervorragenden Chor zu "hinterlassen". Adolf Böhm selbst, der mit Leib und Seele dem Gesang und dem MGV 1885 Waldwimmersbach verschrieben ist, bleibt dem Verein weiterhin als Sänger treu.

Joachim Stumm
(Schriftführer)